Mehrtagesfahrt an den Bodensee vom 03.-06.06.2010
Die alljährliche 4-Tagesfahrt führte uns vom 03.06. – 06.06. an den Bodensee. 27 Teilnehmer in 14 Fahrzeugen starteten am Donnerstag morgen um 8³º Uhr bei Regen auf dem Messplatz in Pforzheim, nachdem alle ihre Fahrtunterlagen erhalten hatten.
Entlang der Nagold ging es Tal- und Bergaufwärts hinüber in das Neckartal. Hier gab es eine Vesperpause bei leider ununterbrochenem Regen, bevor es weiter Richtung Ludwigshafen-Bodensee ging. Unser Ziel in Sipplingen, das Hotel Krone, erreichten wir gegen 14ºº Uhr, Gepäck ausladen, Zimmer beziehen, Fahrzeuge auf dem Parkplatz parken, das Wetter besserte sich allmählich. Einer wohlverdienten nachmittäglichen Ruhepause folgte ein gemeinsames Abendessen mit anschließendem gemütlichen und fröhlichem Tagesausklang.
Der nächste Tag lockte mit strahlend blauem Himmel und klarer, warmer Luft zum reichhaltigen Frühstücksbuffet und danach zu unseren zumindest schon Windschutzscheiben geputzten Oldies. Laut Tagesplan folgte heute der Besuch der Messe Friedrichshafen „Klassikwelt Bodensee“, Oldtimer, Youngtimer zu Lande, zu Wasser und in der Luft für die Interessierten, andere nutzen die Gelegenheit, die Stadt Friedrichshafen kennen zu lernen. Ein herrlicher, eindrucksvoller Tag wurde in Immenstaad im Gasthof Adler von einem Freiluft-Abendessen gekrönt, später im Garten-Lokal unseres Hotels am Seeufer unter sternenklarem Himmel beschlossen.
Am nächsten Morgen, wieder wurden vor dem Frühstück gewisse Reinigungsarbeiten an Glas und Karosse unserer Oldies ausgeführt, startete die ganze Mannschaft zu einer Ausflugsfahrt über den Bodanrück, die Insel Reichenau, Konstanz-Schweiz, Schloss Arenenberg (Napoleon-Museum), am Untersee und am Rhein entlang nach Stein am Rhein. Alle Sehenswürdigkeiten, die besucht wurden, von Oberzell (St. Georg) bis St. a. Rhein (hist. Stadtkern) präsentierten sich bei bestem Wetter unter strahlend blauem Himmel. Besonders zu erwähnen ist aber unser reichhaltiges Mittags-Pic-Nic, zu dem es nicht gekommen wäre, hätten nicht fürsorgliche Oldie-Heinzelmännchen am Abend zuvor zu später Stunde noch die Zutaten eingekauft. Eine Anhöhe auf der Reichenau, der Hochwartturm, umgeben von Weinbergen, war der Ort, auf dem sich die Oldie-Gemeinde einfand und es sich nach allem herbei geschafften (Essen, Trinken, Klappstühle, Gartenbänke) unter Obstbäumen auf grüner Wiese gut gehen ließ. Die herrliche 360º-Rundumsicht war faszinierend und überdies auch noch gratis. Die Rückfahrt ins Hotel über Höri, Radolfzell und Ludwigshafen gestaltete sich problemlos. Nicht ganz so das Essen am Abend in der Veranda am Seeufer, leider etwas enttäuschend für einen Abschlussabend; dafür hat es aber mit den Getränken geklappt, die dann für gute Stimmung in fröhlicher Runde und angeregte Gespräche gesorgt haben.
Am Sonntag ging unser Aufenthalt in Sipplingen zuende, um 9³º Uhr starteten alle Richtung Heimat. Der Routenvorschlag wurde um einen Besuch in Altheim erweitert, dort gab es ein Oldtimertreffen mit Traktoren, Unimog’s, PKW’s und Motorrädern. Interessant war auch eine Werkstatt, die mit alten Maschinen, Geräten und Motormodellen (z.B. Schwingkolbenmotor) zu besichtigen war. Nach kurzem Stop in Heiligenberg ging es weiter über Pfullendorf (dazwischen Mittags-Pic-Nic), Sigmaringen und die Schwäbische Alb. Vielleicht war es unserem Kleinsten in der Flotte, de sich bis dahin wacker gehalten hatte, etwas zu warm und gewittrig; er wollte halt trotz guten Zuredens nicht mehr. So blieb er wohl verwahrt in Mägerkingen zurück, von wo er am nächsten Morgen per Hänger von treuen Helfern heimgeholt wurde. Leider erwischte es auch noch den Ältesten unserer vierrädrigen Lieblinge. Mit nachlassender Leistung, einem etwas seltsamen Geräusch und einem kleinen Pfützchen versagte er seiner tapferen Chauffeurin den Dienst und blieb kurz hinter Tübingen auf einem Parkplatz stehen. Schnell wurde er umhegt von den Oldtimer-Kollegen, fachkundig wurden Kerzen getauscht, ebenso Ratschläge; der mitgeführte Kompressionstester zeiget auf den Zylindern 2+3 keinen Druck, also ein Fall für den ADAC, der nach etlichen Telefonaten und Wartezeit gegen 19³º Uhr eintraf und Auto und die beiden Besitzer sicher heimbrachte. Die letzten von insgesamt ca. 650 km gingen dann eigentlich problemlos vonstatten, die heimatlichen Gefilde kamen immer näher, doch beim letzten Anstieg zum Lokal Zauberblume in Grunbach, wo wir einen gebührenden Abschluss unserer schönen Fahrt feiern wollten, grummelte „Sir A“ und wollte zu guter letzt noch eine Sonderbehandlung mittels Abschleppseil durch einen jüngeren Landsmann. Wie sich später herausstellte, führten die Kontakte zu der vorübergehenden Unpässlichkeit. That’s very british. Nun ja. Also auf der Terrasse der Zauberblume, grandioser Aussicht, schwül, Gewitter im Anzug, trotzdem gute Stimmung. Es war eine wunderschöne Fahrt mit vielen Erlebnissen und alles, bis auf die 3 Pechvögel, gut gegangen. Per Handy erfuhren wir dann auch erleichtert, dass die Tübinger Crew „hoch auf dem gelben Wagen“ heimwärts fuhr. Die standhaften Terassen-Sitzer kamen, nachdem der aufgekommene Sturm einige Sonnenschirme, Gläser und was sonst noch so auf den Tischen stand, umblies, nach heftig einsetzendem Gewitterguss nach drinnen. Somit waren der Beginn und das Ende unserer Ausfahrt recht feucht, die Stimmung aber stets fröhlich. Zufrieden danken wir daher den Organisatoren Paul, Herbert und Harald, jeweils mit Anhang, für Vorbereitung und Ausführung dieser schönen Reise ganz herzlich.
Lutz Hartung