Ausfahrt nach Karlsruhe am 28.04.2013

Karlsruhe, klar das liegt ja nahe, dass wir da mal hinfahren, aber wozu?  Kennen wir ja alle, außer den Botanischen Garten und…

Außerdem bietet sich ja Karlsruhe, als Stadt mit der Höchsten Temperatur Deutschlandweit (40,2°), geradezu für eine Ausfahrt im April an. Also eine schöne Strecke rausgesucht mit den schönsten Aussichtspunkten des Enzkreises und am Sonntagmorgen in aller Hergottsfrühe losgefahren.

Sonntagmorgen toll ! Temperatur gefühlte -3°- Sicht 0 aber was soll`s muss ja.

Am berühmten Mahlberg, in Pforzheim als Mistwagen bekannt, machten wir eine frösteliche Frühstückspause - siehe Bekleidung auf den Bildern. Weiter an den normalerweise üppich blühenden Narzissen - Tja 2013 ist halt alles etwas anders.  Aber die Strecke  über Rotensol und die Gegend ums Moosalbtal ist trotzdem immer wieder schön.  In Karlsruhe angekommen, bessert sich dann das Wetter etwas und wir parken unser Schätzchen an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 5. Jetzt wollen wir mit dem schönen Straßenbahnzug aus den 60 Jahren  in die Stadtmitte fahren. Wollten wir. Karlsruhe hat sich das anders überlegt. Da wegen der U-Strab-Baustelle an diesem Tag die ganze Stadtmitte umgekrempelt wird, fahren heute die alten Züge nicht - ätsch. Also halt mit dem neuen - auch schön. Dann kam unser erstes uneingeschränktes Highlight, das Café  Brenner – so muss Café sein - toll. Schade nur das wir Pforzheimer zu wenig Sinn für so etwas Schönes haben, sonst gäbe es vielleicht noch das Brenner in Pforzheim noch (Gugst du wie scheeh des war http://ansichtskarten-lexikon.de/ak-22334.html ). Oder es kommen bei uns schon die schwäbischen Einflüsse zum Tragen  - Was sitzt denn der em helichta dag em kaffee, hat der nix zom schaffa.

Aber weiter zu unserem Stadtausflug. Nach dieser formidablen Stärkung konnten wir die letzten Meter zum Konzerthaus zu Fuß zurücklegen. Dort wurden wir vor dem Hintergrund einer herrlichen Blütenbracht von unserer  Stadtführerin in Empfang genommen.

Sie führte uns über die Kriegstrasse am Bundesgerichtshof vorbei,  zum Naturkundemuseum, dann sahen wir die Stelle, an dem sich der  erste Parlamentsneubau Deutschlands befand, das Ständehaus. Das Gebäude wurde von Friedrich Weinbrenner und Friedrich Arnold entworfen und am 2. November 1822 eröffnet, nachdem am 16. Oktober 1820 die Grundsteinlegung erfolgt war. Die badische Volksvertretung zog an diesem Tag vom Schloss in das Ständehaus und tagte dort das letzte Mal am 16. Mai 1933. Am 14. Oktober 1933 wurde der badische Landtag von der nationalsozialistischen Regierung aufgelöst. Keiner hat's gewusst!  Weiter zur Kirche St. Stephan, ein wirklich sehenswerter Kuppelbau.  Weiter ging's vorbei an der Waldstraße mit den letzten 2stöckigen Stadthäusern, der Staatlichen Kunsthalle,  dem Bundesverfassungsgericht in den Botanischen Garten mit der Orangerie von 1853, ein Juwel.

An all diesen Stationen bekamen wir natürlich erschöpfende Auskunft über das Gesehene.

Nach der äußerlichen Betrachtung des Schlosses, kehrten wir zum Mittagessen im dortigen Schloss Café ein.  Frisch gestärkt und etwas träge  mussten wir uns noch die andere Seite des Schlosses anschauen und weiter über,  der schon erwähnten Baustelle geschuldeten, Umwege zum Marktplatz mit der weinbrennerschen Stadtkirche und der Pyramide. Hier entließ uns unsere ausgezeichnete Führerin.

Wir kämpften uns vollgefüllt mit schönen Eindrücken und Geschichten über die Stadt zurück zur Haltestelle und mittels der Tram zu unseren Oldies.

Jetzt ging es über den Hardtwald Richtung Berghausen ins allseits beliebte Laub. Wieder traf man Napoleon nicht an, obwohl steif und fest behauptet wird, dass er hier regelmäßig verkehrt. Das Essen war wie jedes Mal ausgezeichnet.

Trotz der anfänglichen Widerlichkeiten hat mir der Tag sehr gut gefallen, obwohl ich wieder einmal im Schlossgarten nicht mit dem Eisenbähnle fahren durfte.

 Ich finde Karlsruhe ist, insbesondere mit einer solchen Begleitmannschaft, immer eine Reise wert.

 Anmerkung des Webmasters: Wo er Recht hat, hat er Recht, der Harald Lächelnd

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